Bischofsliturgie in der Kirche „Zur Geburt der Allerheiligsten Gottesgebärerin“ in Wien

Am Sonntag, dem 14. März 2021, dem Tag vor der Großen Fastenzeit, zelebrierte Seine Exzellenz, Herr Andrej, Bischof von Österreich und der Schweiz, die Göttliche Liturgie in der Kirche „Zur Geburt der Allerheiligsten Gottesgebärerin“ in Wien Ottakring.

Normalerweise kommen an diesem Tag besonders viele Gläubige zur Liturgie. Heuer war dies infolge der Corona- Pandemie nicht möglich. Die Küster ließen nur 50 Personen in die Kirche hinein, um die Mindestabstände garantieren zu können. Außerdem trugen während des Gottesdienstes alle bis auf den Bischof, den Priester, den Diakon und den gerade Singenden FFP2 – Masken.

Seine Exzellenz zelebrierte die Liturgie zusammen mit dem Regionalvikar für Ostösterreich, Erzpriester Dragan Birtašević und dem Gemeindediakon der Ottakringer Marienkirche, Protodiakon Roman Fischer. Die Lesung aus den Apostelbriefen brachte der orthodoxe Theologe Milan Kostrešević. Den Dienst der Hypodiakone versahen die Schüler Aleksandar Dražić, Nikola Milojević und Aron Milojević. Herr Marko Todorović nahm die Funktion des Altarhelfers wahr.

Wegen der Pandemie konnte bei dieser Liturgie kein Chor mitzelebrieren. Es sang immer nur eine Sängerin oder ein Sänger, während die anderen ihre Masken trugen. Dabei lösten sich die Kinder unseres Gemeindevorstehers, des Erzpriesters Petar Pantić, Jovana, Radisav und Jelena und Frau Theodora Mirković als Solisten ab. Trotz dieser Einschränkungen beim Chorgesang war die Bischofsliturgie sehr feierlich.

In der Predigt gratulierte Seine Exzellenz allen Anwesenden zur Teilnahme an der Liturgie, denn es ist eine Gnade, wenn man die Große Fastenzeit mit einer Liturgie beginnen kann. Leider ist dies derzeit wegen der Corona-Pandemie nicht für alle möglich. Der Sonntag vor der Großen Fastenzeit wird als Sonntag „der Vertreibung Adams aus dem Paradies“ bezeichnet, weil die Kirche an diesem Tag in ihren gottesdienstlichen Texten des Sündenfalls und der Vertreibung der ersten Menschen aus dem Paradies gedenkt. Die lange Zeit von der Vertreibung der ersten Menschen aus dem Paradies bis zur Überwindung des Todes durch unseren Herrn Jesus Christus war eine Epoche der Vorbereitung der Menschheit auf das Kommen unseres Herrn Jesus Christus. Diese Epoche ist zugleich das Urbild unserer persönlichen Vorbereitung auf das Leiden und die Lichte Auferstehung Jesu Christi durch das verstärkte Gebet, das Fasten und die Gottesdienste während der Großen Fastenzeit.

Da wir während der Großen Fastenzeit nicht nur auf den Genuss von Fleisch verzichten, sondern auch auf Eier und Milchprodukte, wird der Sonntag „der Vertreibung Adams aus dem Paradies“ zugleich als Sonntag „des Käseverzichts“ bezeichnet. Seine Exzellenz erinnerte die Gläubigen in seiner Predigt an die Worte des Herrn, dass „wir uns kein trübseliges Aussehen geben sollen, damit die Leute merken, dass wir fasten“. Wir sollten uns vielmehr darüber freuen, dass wir die Möglichkeit haben, uns durch die Fastenzeit gut auf das Kommen unseres Heilands vorzubereiten. Manche Menschen tun sich aus gesundheitlichen Gründen oder wegen besonderer Lebensumstände schwer, die Fastengebote in ihrer traditionellen Form voll einzuhalten. Bischof Andrej wies darauf hin, dass für diese Leute die Priester da sind, die sich ihrer Probleme annehmen und gemeinsam mit ihnen eine individuelle Fastenregel, die ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen entspricht, festlegen.

Seine Exzellenz ging auch auf die dritte Bezeichnung dieses Sonntags ein, den „Sonntag des Verzeihens“. Er forderte die Gläubigen auf, an diesem Tag und während der folgenden Tage darüber nachzudenken, ob wir ausreichend bereit sind, den anderen zu verzeihen, denn nur wer vergeben kann, wird auch beim Vater im Himmel Vergebung erlangen.

Am Ende der Liturgie betete Bischof Andrej ein besonderes Gebet, in dem er Gott darum bat, unsere Stadt und ihre Bewohner in der schweren Zeit der Epidemie nicht allein zu lassen, allen als Ärzte und Krankenpfleger Arbeitenden bei ihrem schweren Dienst zu helfen und die Stadt möglichst bald von dieser Krankheit zu befreien.

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