Außerordentliche Bekanntmachung

An die Geistlichen und das fromme Volk in Österreich

 

A U S S E R O R D E N T L I C H E  B E K A N N T M A C H U N G

 

Aufgrund fortschrittlicher Resultate der für unser Gesundheitssystem bedeutsamen lockdown Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung (17.11. bis 6.12.2020) zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus – die alle Altersstufen und speziell die ältere Generation betrifft – können wir nun unsere Gemeindemitglieder der Serbischen Orthodoxen Kirche in Österreich über eine neue Rahmenordnung informieren, die ab Montag, den 7.12.2020 eintritt.

In erster Linie möchten wir unseren Dank an alle Kirchenmitglieder aussprechen, die diszipliniert die bekannten Sicherheitsbestimmungen und die ärztlichen Instruktionen eingehalten haben, um eine Ausbreitung des Virus abzuwehren. Ja, es war für uns alle sehr schwer, von unseren Mitmenschen isoliert zu leben, aber unser gläubiges Volk war sich dessen bewusst, dass all die Mühen nicht umsonst waren, sondern erheblich dazu beigetragen haben die Zahl der Erkrankten und der bereits dem Virus zum Opfer Gefallenen, nicht weiter steigen zu lassen. Die Einhaltung der Maßnahmen war erforderlich, damit die Coronaviruskurve der Neuinfektionen abflacht. Dennoch wollen wir weiterhin vorsichtig sein und eine weitere Welle der Epidemie verhindern. Vor allem danken wir in diesem Kontext all jenen Menschen im Gesundheits- und Pflegesystem der Republik Österreich, die sich im Kampf gegen den gefährlichen Virus aufgeopfert haben.

Im Hinblick auf die zweifelsohne weiterhin gültigen allgemeinen Instruktionen zur Eindämmung der Epidemie, sind wir auch künftig aufgefordert, diszipliniert zu sein und mit vereinten Kräften Solidarität zu zeigen und die Gesundheit unserer Familien und Mitmenschen nicht zu gefährden. Wir wollen unsere Umwelt nicht einem unnötigen Risiko aussetzen und die Anstrengungen der Ärzte, der Pflegedienste und des technischen Personals würdigen, denn sie tragen seit März dieses Jahres die Hauptlast im Kampf gegen den Virus.

Weil sich die Viruskurve in Österreich dank der bisherigen Maßnahmen zum Besseren gelegt hat, sind trotz der komplizierten und gefährlichen epidemiologischen Situation in Österreich und weltweit, neue Voraussetzungen entstanden, dass die österreichische Bundesregierung im Einvernehmen mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften, neue rechtliche Vorgaben erlassen konnte, im Sinne einer Lockerung der bekannten Maßnahmen, in der Hoffnung auf gute Resultate und zum Gesundheitsschutz der Bürger.

Ab Montag, dem 7.12. sind unsere öffentlichen Gottesdienste mit der gewöhnlichen Gottesdienstordnung wieder offen. Die zuständigen Behörden werden die neuen Maßnahmen weiterhin begutachten. In diesem Sinne rufen wir unsere Gemeindepfarrer, die verantwortlichen Kirchenvorstände und das gläubige Volk auf, auch weiterhin dem Allgemeinwohl beitragen zu wollen und die Sicherheitsmaßnahmen zu fördern. Nur so können schädliche Folgen verhindert mit dem Ziel, dass wir alle friedlich das Weihnachtsfest begehen können, ohne Kirchenschließungen oder anderer Einschränkungen. Dies hängt freilich auch von unserer Standhaftigkeit im augenblicklich eingeschränkten liturgischen Leben ab.

Unsere Kirchenvorstände sind aufgerufen etwa auch zusätzliche Eucharistien zu ermöglichen, damit die Gläubigen während der Fastenzeit die heilige Kommunion empfangen können. Außerdem appellieren wir an die Vorstände, das gläubige Volk rechtzeitig über die aktuelle Gottesdienstordnung zu informieren. Bereits mit Beginn des St. Nikolausfestes (19.12.) sollten in den Gemeinden traditionelle Weihnachtsbäume (badnjaci) erhältlich sein. Wir laden Euch ein – aufgrund der kritischen Situation – auch schon früher die Kirche aufzusuchen, um die Weihnachtsbäume und Segenwünsche für die kommenden Feiertage der Geburt Christi entgegenzunehmen!

In den Kirchen sind die bekannten Schutzmaßnahmen notwendig: Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, regelmäßiges Händewaschen, häufiges Lüften der Räume u.a.), denn dies erleichtert das Werk der Pfarrer und ihrer Gehilfen. Einzig und allein aus Fürsorge um die Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen werden pastorale Hausbesuche bis auf weiteres vertagt. Dies gilt auch für Veranstaltungen, Vorträge, Ausstellungen sowie ähnliche Versammlungen. Die Schutzpatrone begehen wir in dieser vorweihnachtlichen Zeit im Gebet zu Hause, auf traditionelle Art und Weise und im engsten Familienkreis.

Wir danken unserem Herrn und Gott, dem wahrhaftigen Arzt unserer Seelen und Leiber, einmütig im Gebet für alle Erkrankten, auf dass Er ihnen Stärke gewähre und sie genesen mögen. All jene aber, die tragisch verstorben sind, nehme Gott in sein ewiges Himmelreich auf – unter ihnen auch den kürzlich verstorbenen serbischen Patriarchen Irinej, als auch den Metropoliten Amfilohije und Bischof Milutin, der als erster hoher Würdenträger unserer Kirche noch im April der Epidemie zum Opfer gefallen ist. Beten wir in gebetsvoller Erwartung der kommenden Weihnachtsfeiertage zum Herrgott, dass sich die Gesundheitslage in der kommenden Periode verbessert.

Mit bischöflichen Segenswünschen grüßt Euch Euer Fürbitter beim Herrn

Bischof Andrej von Österreich-Schweiz, Italien und Malta